Wiesen und Bäche - Fotobank - Teil 8

Das kleine Diorama geht nun ins dritte Jahr und fertig ist es noch lange nicht. Wie so oft ist die Zeit fürs Hobby knapp bemessen, es gibt eben wichtigeres im Leben. Fortschritte gibt es dennoch einige zu zeigen. Die Gleise sind bewittert (gealtert), die Kunstbauwerke sind (fast) fertig und das Wichtigste, die Wiesen sind nun fertig gestellt.

Wiesen

In den letzten Monaten habe ich mich intensiv mit der Darstellung von Grasflächen beschäftigt. Hierzu sind seit dem Frühjahr etliche Fotos von Wiesen in den unterschiedlichen Wachstumszuständen entstanden. Einen natürlich wirkende Darstellung ist nun das Ziel bei der Umsetzung gewesen. 
Rechte Dammseite: Sommerwiese; Hinten: 118 522-2 von Piko
Der Busch rechts konnte nicht überzeugen, er flog in die Tonne

Praktische Umsetzung

Der Auftrag der Grasfasern erfolgte in zehn Schritten, was etwas übertrieben ist und sich hätte verkürzen lassen, jedoch findet sich immer wieder eine Stelle der noch etwas Grün gut steht. Das Ineinanderarbeiten der Fasern funktioniert problemlos. In die getrocknete Fläche wird, nach dem Absaugen der Restfasern, erneut Leim mit einem Borstenpinsel eingebracht. Immer dort, wo in der freien Natur längere Gräser stehen könnten. Somit ist es sinnvoll mit den kürzesten zu beginnen und mit den längsten Fasen zu enden.
Die linke Seite: Rohbau, Spachtel und
schon ohne Busch 
Die Grundlage ist der vor Jahren beschrieben Aufbau. Auf in Form geschnittenes Styrodur wurde Raufaserspachtel auf getragen, dieser wurde anschließend mit grüner Abtönfarbe gestrichen. Den Abschluss der Vorbereitung bilden noch Streumehle in verschiedenen Farben. Dies gibt eine raue und willkürliche Bodenstruktur. Beste Basis für Gräser jeder Länge.  
Wiesen noch in Grundierung, der Bach führt schon Wasser,
letzte Spachtelungen sind erledigt
Einige Stellen wurden noch mit der Leim-Sand-Mischung nachgespachtelt und die Bodendecker wurden, in dem Teil welcher die kleine Feuchtwiese darstellt, aufgebracht. Im Anschluss wurde die gesamte Fläche begrast.

Begrasung

Begonnen wurde mit einer 1,5mm Faser von Noch über die gesamte, als Wiese vorgesehen Fläche. Das erste Ergebnis erinnert noch stark an Golfrasen, jedoch zeigt hier die Vorbereitung mit Raufaserspachtel ein gutes natürliches Wuchsbild. Im nachstehenden Bild am oberen Bildrand gut zu erkennen.
Kleine Feuchtwiese mit saftigem Gras und Bodendeckern
In den nächsten Schritte wurden zuerst Inseln mit 2.5mm, dann 5mm bis zu 6mm Fasern eingebracht. mit zunehmender Graslänge wurden die Inseln verkleinert. Auch wurden diese in Inselgruppen zusammengefasst um verdichtetet und offene Bereich zu schaffen. Somit scheint immer auch die kürzeste Faser in kleinen Flächen hervor. Im vorangegangenen Bild ist das Spiel am unteren Bildrand gut zu sehen.
Trockene Gräser am Bahndamm
Auch die Faserfarbe wurde auf die darzustellende Vegetation angepasst. So ist der Bereich der Dammkrone, der Jahreszeit Sommer entsprechend, mit bereits verdorrten langen Gräsern bewachsen, während im Bereich der Wiesen in Richtung Bach, durch die zunehmende Bodenfeucht, einen saftigeren Wuchs haben muss. In der Dammkrone kamen daher mehr gelbe Fasern in die Mischung, in den Bachwiesen mehr hell bis mittel grüne. 
Überwucherung der Gleise
Um das "abgetrennte" Gleis als bereist von der Natur zurückerobert darzustellen, wurde dünnflüssiger Weißleim nur zwischen den Schwellen auf dem Schotter aufgetragen. Die benutzen Fasern wurden hier nicht nacheinander, sondern gleichzeitig in einem Rutsch aufgebracht. Es kamen 1.5mm, 2.5mm und 5mm Fasern, im Mischungsverhältnis 9:4:1, zur Anwendung.  
Das Gras erobert Zug um Zug die Flächen zurück
In Bereichen, in denen die Natur auf dem Vormarsch ist, habe ich nur 1.5 und 2.5mm Fasern eingesetzt. Die Farbe der Fraser tendiert hier Richtung grüngelb. Auf solchen Flächen hält sich in der Natur Regenwasser länger zurück, somit ist der Wuchs satter. 
Weichenspannwerk am Bahndamm
In der Totalen kann die Unterschiedlichkeit sehr gut ausgemacht werden. Jeder Bereich zeichnet sich in Farbe, Bewuchsdichte und Wuchshöhe vom Anderen ab. Hierdurch wird eine lebendige Fläche erzeugt. Durch die Publikation des Beitrags auf DSO habe ich zusätzliche Tipps zur weiteren Verbesserung im Detail erhalten. Dies werde ich zeitnah Umsetzen und hier im nächsten Teil veröffentlichen.
Blick von Norden
Bachlauf, kleine Feuchtwiese und Bahndamm

Blick von Süden
Bachlauf, Bahndamm, rechts die Feuchtwiese 
Wiesen: Gräser gepflanzt;
Blumen, Büsche und Bäume fehlen noch

Einiges ist noch zu tun bevor das Diorama fertig sein wird. Das Stellwerk fehlt noch immer, der Köf hart der finalen Lackierung und einiges an Buschwerk wollte ich auch noch Platzieren. Am Schluss, wie immer, die Lasercut Pflanzen für die Highlights...

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tba

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