Ein Baum - Fotobank - Teil 2

Da sich die geplante Szene "Der Schrott ist da..." zu einem Diorama mit Fotoposition für Sammlungsmodelle entwickelt hat, muss hier etwas mehr für die Landschaft getan werden.
Die Länge der Szene wird nun 60cm betragen.
 
Diorama mit Fotoosituation für Sammlungsmodelle
 
Auf der Wiese neben dem kleinen Bachlauf werden zwei Birken stehen. Diese gilt es nun zu erschaffen. Die Höhe des ersten Baumes habe ich auf 25m festgesetzt. Mir ist klar, dass diese Größe für eine Birke grenzwertig ist, jedoch benötige ich hier ein sehr hohen Baum für das Gesamtbild.
 
Gewickelter Drahtbaum
 
Ich habe mich entschieden diese nach der Draht-Methode zu bauen. Begonnen wurde nun mit dem zuschneiden von 0,4mm-Kupferdraht auf 25cm Länge. Am Fußende wurde eine "geköpfte" Holzschraube mit Heißkleber eingeklebt. Ja, mit Heißkleber und nicht mit Lot. Der Grund hierfür ist die Reversibilität bis zum Schluß der arbeiten.
 
Fußpunkt des Baumes mit Schraube
und Heißkleberfixierung
 
Aus den Drahtbündeln werden nun der Stamm und anschließend die Äste gedreht. Ein einhalten der Drehrichtung erleichtert die Arbeiten. Die äußersten Äste bestehen nur noch aus einem einzelnen Draht. Sie werden der Baumart entsprechend geformt. Ein typisches Kronenbild findet sich in den meisten Lexika oder bei Wikipedia.
Natürlich sieht der Baum aus, wenn er ausgewogen steht. Bäume wachsen grundsätzlich so, dass sie statisch in waage von selbst stehen. Mal abgesehen von Standorten in Windscheißen...
 
Erster Stellversuch
Die Drähte werden nun mit einer Mischung aus Weißleim und Wasser an einander geklebt. Die Mischung zieht sich durch die Kapillarwirkung in die Zwischenräume gezogen. Das bildet die erste Schicht und fixiert das gesamt Werk um es in Form zu bringen.
Als zweites wird eine Schicht aus feinem Sand und unverdünntem Weißeim aufgetragen. Diese mische ich mit dem Pinsel direkt vor jedem einzelnen Pinselstrich an. Dies hilft die Dosierung des Sandes zwischen Stamm und feinen Ästen realistisch anzupassen.
Vermischen von Leim und Sand
geschieht direkt vor jedem Pinselstrich 
Weißleim mit Sandanteil über die
erste Schicht aufgetragen
Wurzelbereich, der Stammansatz
wurde beschnitten und besandet
Nach der Trocknungszeit wird die weiße Färbung verschwinden. Jetzt kann der Baum final in Form gebracht werden und für die Lackierarbeiten vorbereitet werden. Durch die Verwendung des Weißleims bleibt der Baum im gesamten elastisch.
 
In Form gebogener Baumrohling
Getrockneter Sand-Leim-Mischung
Nach dem durchtrocknen des Weißleims folgt die Farbgebung mit Lackfarbe. Da das Ziel eine Birke ist habe ich hier Humbrol 23 verwendet. Diese Farbe ist nicht reinweiß sondern kippt leicht ins grüne, was eine natürliche Grundfarbe ergibt. Lackiert werden zwei Schichten. Zum Abschluß werden noch die birketypischen schwarz-braunen Stellen mit einem trockenen Pinsel aufgetragen.

Erste Lackschicht Humbrol 23
Für die Gestaltung der Begrünung des Baumes kommt Islandmoos zum Einsatz. Dieses bildet die Zweige an den Astenden nach. Um das Moos zu stabilisieren, tränke ich die Moosteile in einer Weißleim-Wasser-Mischung und lasse diese dann trocknen. Somit wird das Moos steif und leicht verarbeitbar. Bis zum finalen Durchtrocknen muß dieses jedoch aufgehängt werden, da sonst die Auflagefläche platt wird.
Vorab habe ich noch einige Tests mit verschiedenen Laubimitaten durchgeführt. Zum Einsatz kamen Belaubungs-Produkte von Noch und Flocken von Busch. Durchgeführt wurde der Test auf getrockneten Blütenständen aus dem Garten.
 
Pflanze mit getrockneten
Blütenständen
Flocken von Busch, Laub von Noch,
Blütenstand Natur (vlnr)

Noch Laub hell, Natur, Busch Flocken,
Noch Laub, Natur (vlnr)

Ergebnis: Moos hell mit
Laub hell bestreut


Ergebnis: Moos dunkel mit
Laub dunkel bestreut
tbc...

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